Difference between revisions of "Kategorialgrammatik"
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Revision as of 11:01, 12 July 2007
Definition
Die Kategorialgrammatik ist ein 1935 von polnischen Logikern (K. Ajdukiewicz et al.) als algorithmisches Verfahren zur Überprüfung der Wohlgeformtheit von Sätzen erarbeitetes grammatisches Modell.
Kommentare
Charakteristisch für alle Varianten von Kategorialgrammatiken sind die Konzeption der Kategorien sowie der parallele Aufbau von Syntax und Semantik . Die Kategoriennamen der Kategorialgrammatik kodieren die Kombinationsmöglichkeiten der sprachlichen Ausdrücke und damit wichtige Aspekte ihrer Distribution und syntaktischen Funktion. So z.B. erfasst der Kategorienname S/N die Tatsache, dass sich ein Ausdruck dieser Kategorie mit einem Ausdruck der Kategorie N zu einem Ausdruck der Kategorie S verknüpfen lässt. (Diese Redeweise entspricht der traditionellen Aussage, dass ein Verb mit einem Nomen einen Satz bildet). Der Kategoriennamen Verb gibt jedoch im Unterschied zum Symbol S/N diesen Sachverhalt nicht explizit wieder. Komplexe Kategorien wie S/N werden von einigen wenigen Grundkategorien abgeleitet: N für nominale Ausdrücke und S für Sätze. Aus diesen bildet man beliebige komplexe Kategorien (wie (S/N)/N oder (S/N)/(S/N) etc.).
Die komplexen Kategorien werden als mathematische Funktionen aufgefasst und Funktorkategorien genannt. So z.B. benennt S/N eine Funktion bzw. Operation, die N als Argument und S als Wert hat. Den Kategorien entsprechend unterscheidet man zwischen Funktor- und Argument-Ausdrücken. Zur Überprüfung, ob eine Abfolge von Worten ein wohlgeformter Satz ist, ordnet man zunächst den Ausdrücken Kategorien zu und versucht dann die funktionale Anwendung für alle vorhandenen Kategorien schrittweise durchzuführen. Gelingt dies mit dem Resultat S (für Satz), so hat man bewiesen, dass es sich um einen wohlgeformten Satz handelt. Allerdings ist klassische Kategorialgrammatik nicht ausreichend für die Beschreibung der Gesamtgrammatik einer Sprache, da sie u.a. diskontinuierliche Konstituenten , Umstellungen der Wortfolge eines Satzes, morphologische Markierungen und Beziehungen nicht erfassen kann.
Herkunft
griech. grammatike (techne) zu grammtikos - die Buchstaben betreffend