Difference between revisions of "Portmanteau-Morphem"

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Ein '''Portmanteau-Morphem''' (auch: '''Portmanteaumorphem''', '''Portemanteau-Morphem''') ist ein [[Morphem]], das Bedeutungen von wenigstens zwei Morphemen in sich vereinigt, dennoch aber nicht in [[Morph (de)|Morphe]] segmentiert werden kann.
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Ein '''Portmanteau-Morphem''' (auch: '''Portmanteaumorphem''', '''Portemanteau-Morphem''') ist ein [[Morphem]], das Bedeutungen in sich vereinigt, die sonst auf wenigstens zwei verschiedene Morpheme verteilt sind, das dennoch aber nicht in [[Morph (de)|Morphe]] segmentiert werden kann.
  
==Beispiele==
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===Beispiele===
Standardbeispiel für diesen Fall ist das französische Wort "au" ([oː]), das sich nicht weiter in Morphe zerlegen lässt, aber die Bedeutung/ grammatische Funktion von "à + le" (Artikel + Präposition) in sich vereinigt. Die phonetische Seite des Wortes lässt eine Segmentierung nicht zu.
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Standardbeispiel für diesen Fall ist das französische Wort "au" ([oː]), das sich nicht weiter in Morphe zerlegen lässt, aber die Bedeutung/ grammatische Funktion von "à + le" (Artikel + Präposition) in sich vereinigt (Hockett 1947). Die phonetische Seite des Wortes lässt eine Segmentierung nicht zu.
  
Im Deutschen kann man ähnliche Fälle nennen. Ein Beispiel wäre das Wort "war": Es steht für 1./ 3. Person Singular Indikativ Präteritum; schwache Verben haben dafür 3 Morphe: "rett-et-e". Die beiden denkbaren Segmentierungen von "war" in "w-ar" oder "wa-r" ergeben nichts Vergleichbares. "war" ist damit ein gutes Beispiel für ein Portmanteaumorphem.  
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Im Deutschen kann man ähnliche Fälle nennen. Ein Beispiel wäre das Wort "war": Es steht für 1./ 3. Person Singular Indikativ Präteritum; schwache Verben haben dafür 3 Morphe: "rett-et-e". Die beiden denkbaren Segmentierungen von "war" in "w-ar" oder "wa-r" ergeben nichts Vergleichbares. "war" ist damit ein gutes Beispiel für ein Portmanteaumorphem. Auch das Wort "sind" gehört hierher.
  
Oft werden auch andere Beispiele genannt, die aber deshalb nicht in Betracht kommen, weil sie in Morphe segmentiert werden können. Dies ist der Fall bei [[Kontraktion]]en wie "bei-m", "zu-r". Auch die Standardbeispiele "a-m" und "i-m" können segmentiert werden, da in ihnen eindeutig ein Allomorph des Dativ Singular Maskulinum/ Neutrum steckt.
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Oft werden auch andere Beispiele genannt, die aber deshalb nicht in Betracht kommen, weil sie in Morphe segmentiert werden können. Dies ist der Fall bei [[Kontraktion]]en wie "bei-m", "zu-r". Auch die Standardbeispiele "a-m" und "i-m" können segmentiert werden, da in ihnen eindeutig ein [[Allomorph]] des Dativ Singular Maskulinum/ Neutrum steckt.
  
==Zur Terminologie==
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===Synonym===
 
Gelegentlich werden die Portmanteau-Morpheme auch '''Portmanteau-Allomorph''' genannt (Bergenholtz, Mugdan 1979, Kürschner 1997).  
 
Gelegentlich werden die Portmanteau-Morpheme auch '''Portmanteau-Allomorph''' genannt (Bergenholtz, Mugdan 1979, Kürschner 1997).  
  
==Literatur==
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===Weblink===
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http://de.wiktionary.org/wiki/Portmanteau-Morphem
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===Literatur===
 
*Bergenholtz, Henning, Mugdan, Joachim. 1979. ''Einführung in die Morphologie.'' Stuttgart/ Berlin/ Köln/ Mainz: Kohlhammer, S. 71f.
 
*Bergenholtz, Henning, Mugdan, Joachim. 1979. ''Einführung in die Morphologie.'' Stuttgart/ Berlin/ Köln/ Mainz: Kohlhammer, S. 71f.
 
*Bußmann, Hadumod. 2002. ''Lexikon der Sprachwissenschaft.'' 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Kröner.  
 
*Bußmann, Hadumod. 2002. ''Lexikon der Sprachwissenschaft.'' 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Kröner.  
 
*Glück, Helmut (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe. 2005. ''Metzler Lexikon Sprache.'' Dritte, neubearbeitete Auflage. Stuttgart/ Weimar: Metzler.  
 
*Glück, Helmut (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe. 2005. ''Metzler Lexikon Sprache.'' Dritte, neubearbeitete Auflage. Stuttgart/ Weimar: Metzler.  
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*Hockett, Charles F. 1947. Problems of morphemic analysis. ''Language'' 23, 321-343. (Auch in: Joos, Martin (ed.) 1957. ''Readings in Linguistics I. The Development of Descriptive Linguistics in America 1925-1956.'' Chicago/ London: The University of Chicago Press, S. 229-242, S. 236)
 
*Kürschner, Wilfried. ''Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe.'' 3., verm. und bearb. Aufl. Francke, Tübingen/Basel 1997, S. 85.
 
*Kürschner, Wilfried. ''Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe.'' 3., verm. und bearb. Aufl. Francke, Tübingen/Basel 1997, S. 85.
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Latest revision as of 09:29, 26 May 2013

Ein Portmanteau-Morphem (auch: Portmanteaumorphem, Portemanteau-Morphem) ist ein Morphem, das Bedeutungen in sich vereinigt, die sonst auf wenigstens zwei verschiedene Morpheme verteilt sind, das dennoch aber nicht in Morphe segmentiert werden kann.

Beispiele

Standardbeispiel für diesen Fall ist das französische Wort "au" ([oː]), das sich nicht weiter in Morphe zerlegen lässt, aber die Bedeutung/ grammatische Funktion von "à + le" (Artikel + Präposition) in sich vereinigt (Hockett 1947). Die phonetische Seite des Wortes lässt eine Segmentierung nicht zu.

Im Deutschen kann man ähnliche Fälle nennen. Ein Beispiel wäre das Wort "war": Es steht für 1./ 3. Person Singular Indikativ Präteritum; schwache Verben haben dafür 3 Morphe: "rett-et-e". Die beiden denkbaren Segmentierungen von "war" in "w-ar" oder "wa-r" ergeben nichts Vergleichbares. "war" ist damit ein gutes Beispiel für ein Portmanteaumorphem. Auch das Wort "sind" gehört hierher.

Oft werden auch andere Beispiele genannt, die aber deshalb nicht in Betracht kommen, weil sie in Morphe segmentiert werden können. Dies ist der Fall bei Kontraktionen wie "bei-m", "zu-r". Auch die Standardbeispiele "a-m" und "i-m" können segmentiert werden, da in ihnen eindeutig ein Allomorph des Dativ Singular Maskulinum/ Neutrum steckt.

Synonym

Gelegentlich werden die Portmanteau-Morpheme auch Portmanteau-Allomorph genannt (Bergenholtz, Mugdan 1979, Kürschner 1997).

Weblink

http://de.wiktionary.org/wiki/Portmanteau-Morphem

Literatur

  • Bergenholtz, Henning, Mugdan, Joachim. 1979. Einführung in die Morphologie. Stuttgart/ Berlin/ Köln/ Mainz: Kohlhammer, S. 71f.
  • Bußmann, Hadumod. 2002. Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Kröner.
  • Glück, Helmut (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe. 2005. Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage. Stuttgart/ Weimar: Metzler.
  • Hockett, Charles F. 1947. Problems of morphemic analysis. Language 23, 321-343. (Auch in: Joos, Martin (ed.) 1957. Readings in Linguistics I. The Development of Descriptive Linguistics in America 1925-1956. Chicago/ London: The University of Chicago Press, S. 229-242, S. 236)
  • Kürschner, Wilfried. Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. 3., verm. und bearb. Aufl. Francke, Tübingen/Basel 1997, S. 85.

Andere Sprachen

englisch portmanteau morpheme