Difference between revisions of "Diphthongierung"

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Die Diphthongierung ist eine Art des Lautwandels, bei der ein Monophthong (einfacher Vokal) aufgrund von Artikulationsverschiebung zu einem vokalischen Zwielaut, dem sogenannten Diphthong gewandelt wird. Der Diphthong „erfüllt die sprachliche Funktion eines einfachen Vokals, dessen einzelne [...] Bestandteile artikulatorisch und klanglich kontinuierlich ineinander übergehen, wobei einer der Teile eindrucksmäßig das Übergewicht haben kann“ (von Essen 1979, S. 94).
 
Die Diphthongierung ist eine Art des Lautwandels, bei der ein Monophthong (einfacher Vokal) aufgrund von Artikulationsverschiebung zu einem vokalischen Zwielaut, dem sogenannten Diphthong gewandelt wird. Der Diphthong „erfüllt die sprachliche Funktion eines einfachen Vokals, dessen einzelne [...] Bestandteile artikulatorisch und klanglich kontinuierlich ineinander übergehen, wobei einer der Teile eindrucksmäßig das Übergewicht haben kann“ (von Essen 1979, S. 94).
  
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Bekanntestes Beispiel ist wohl die Neuhochdeutsche Diphthongierung, die ab dem 12. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet einsetzt. Die mittelhochdeutschen langen Vokale /i:, u:, y:/ werden zu den neuhochdeutschen Vokalen /ae, ao, oi/ gewandelt. Vgl. ''mîn niuwez hûs'' > ''mein neues Haus''
 
Bekanntestes Beispiel ist wohl die Neuhochdeutsche Diphthongierung, die ab dem 12. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet einsetzt. Die mittelhochdeutschen langen Vokale /i:, u:, y:/ werden zu den neuhochdeutschen Vokalen /ae, ao, oi/ gewandelt. Vgl. ''mîn niuwez hûs'' > ''mein neues Haus''
  
 
Bei der Althochdeutschen Diphthongierung werden im 8. und 9. Jahrhundert die germanischen Vokale /e:/ und /o:/ zu den althochdeutschen Vokalen /ia/ und /uo/ verschoben. Vgl. ''hêr'' > ''hiar'' (‘hier’),  ''fôtus'' > ''fuoz'' (‘Fuß’)
 
Bei der Althochdeutschen Diphthongierung werden im 8. und 9. Jahrhundert die germanischen Vokale /e:/ und /o:/ zu den althochdeutschen Vokalen /ia/ und /uo/ verschoben. Vgl. ''hêr'' > ''hiar'' (‘hier’),  ''fôtus'' > ''fuoz'' (‘Fuß’)
  
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Diphthong, Monophthong, Monophthongierung
 
 
 
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- von Essen, Otto 1979: Allgemeine und angewandte Phonetik. 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Akademie-Verlag.
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- Schmidt, Wilhelm 2007: Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium. 10., verbesserte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Hirzel.
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*von Essen, Otto 1979: Allgemeine und angewandte Phonetik. 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Akademie-Verlag.
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*Schmidt, Wilhelm 2007: Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium. 10., verbesserte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Hirzel.
  
  
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Latest revision as of 16:14, 3 August 2014

Die Diphthongierung ist eine Art des Lautwandels, bei der ein Monophthong (einfacher Vokal) aufgrund von Artikulationsverschiebung zu einem vokalischen Zwielaut, dem sogenannten Diphthong gewandelt wird. Der Diphthong „erfüllt die sprachliche Funktion eines einfachen Vokals, dessen einzelne [...] Bestandteile artikulatorisch und klanglich kontinuierlich ineinander übergehen, wobei einer der Teile eindrucksmäßig das Übergewicht haben kann“ (von Essen 1979, S. 94).

Beispiele:

Bekanntestes Beispiel ist wohl die Neuhochdeutsche Diphthongierung, die ab dem 12. Jahrhundert im deutschen Sprachgebiet einsetzt. Die mittelhochdeutschen langen Vokale /i:, u:, y:/ werden zu den neuhochdeutschen Vokalen /ae, ao, oi/ gewandelt. Vgl. mîn niuwez hûs > mein neues Haus

Bei der Althochdeutschen Diphthongierung werden im 8. und 9. Jahrhundert die germanischen Vokale /e:/ und /o:/ zu den althochdeutschen Vokalen /ia/ und /uo/ verschoben. Vgl. hêr > hiar (‘hier’), fôtus > fuoz (‘Fuß’)

verwandte Termini:

Diphthong, Monophthong, Monophthongierung

andere Sprachen:

Englisch: diphthongization
Französisch: diphthongaison

Literatur

  • von Essen, Otto 1979: Allgemeine und angewandte Phonetik. 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin: Akademie-Verlag.
  • Schmidt, Wilhelm 2007: Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium. 10., verbesserte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Hirzel.