Distributionalismus
Definition
Durch die Arbeiten von Harris, Bloch, Trager, Joos u.a. geprägte Richtung des amerikanischen Strukturalismus in den 40er und 50er Jahren, welche die Bloomfield-Ära ablöst. Als Standardwerk dieser Phase gilt Harris' Methods in Structural Linguistics (1951). Ziel des Distributionalismus ist eine alle subjektiven und semantischen Funktionen ausschliessende, experimentell überprüfbare, objektive Beschreibung der einzelsprachlichen, systemimmanenten Beziehungen. Diese Beziehungen sind das Resultat der Distribution der einzelnen Elemente auf den verschiedenen, hierarchisch von unten nach oben abzuarbeitenden sprachlichen Ebenen (Phonologie , Morphologie , Syntax), d.h. die Gewinnung und Klassifizierung sprachlicher Elemente resultiert aus ihrem Vorkommen bzw. ihrer Verteilung im Satz. Mittels experimenteller Methoden, den sog. Entdeckungsprozeduren, lässt sich die Struktur jeder Einzelsprache beschreiben, wobei im wesentlichen zwei Analyseschritte anzusetzen sind:
- Segmentierung des Materials durch Substitution, d.h. durch paradigmatische Austauschbarkeit von Elementen gleicher Funktion,
- Klassifizierung der Elemente zu Phonem , Morphem usw. aufgrund ihrer Verteilung und Umgebung im Satz.
Herkunft
- Latein distribuere - verteilen