Amerikanischer Strukturalismus

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Amerikanischer Strukturalismus ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Richtungen des Strukturalismus, die in den 1920er Jahren in den USA entstanden sind.

Die Geschichte des Amerikanischen Strukturalismus beginnt mit Franz Boas, der sich im letzten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts intensiv mit Anthropologie und Sprachen und Kultur der Indianer Nordamerikas befasste.

Edward Sapir und Leonard Bloomfield („Language“ 1933) wurden wesentlich von Boas' Arbeiten beeinflusst. Diese Erste Phase des Amerikanischen Strukturalimus wird trotz Schwierigkeiten bei der Trennung der verschiedenen Schulen als „Bloomfield-Ära“ bezeichnet.

In Abgrenzung dazu entstand nach 1945 eine neue Forschungsrichtung, der Distributionalismus, dem als Hauptvertreter Zellig Harris, aber auch Bernard Bloch, Charles Hockett und andere angehörten.

Wesentliche Einflüsse auf den Amerikanischen Strukturalismus haben also einerseits die Erforschung von aussterbenden Indianersprachen, andererseits die behavioristische Psychologie, die durch die naturwissenschaftlichen Methoden exakten Analysierens objektiv erfassbarer Daten gekennzeichnet ist. Die Vorgehensmethode war also rein deskriptiv und parole-bezogen.

Phonologie und Grammatik wurden durch Segmentierung und Klassifizierung streng analysiert, wobei die einzelnen sprachlichen Elemente identifiziert und deren Anordnung untersucht wurde. Im Distributionalismus fand der Begriff der Semantik in negativem Sinne Beachtung, da die Semantik nur als bedingt in die wissenschaftliche Sprachanalyse integrierbar erachtet wurde, da sie mit der behavioristischen Bedeutungstheorie schwer vereinbar war.

1965 rechnete Noam A. Chomsky in seinem Werk „Aspects of the Theory of Syntax“ mit dem Amerikanischen Strukturalismus ab, begründete aber mit der generativen Transformationsgrammatik im weiteren Sinne ebenfalls eine Art strukturalistische Grammatik.

Siehe auch

Quelle

WikiLingua 2006

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