Glottopedia:Häufige Fragen
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Kann ich mich auf eine frei bearbeitbare Linguistik-Enzyklopädie verlassen?
Ja, denn die Glottopedia ist vergleichbar mit der ebenfalls frei bearbeitbaren Wikipedia, die nicht weniger verlässlich, jedoch deutlich aktueller ist als andere Enzyklopädien. Das kann nur durch die gemeinsamen Bemühungen einer großen Gemeinschaft von Mitwirkenden erreicht werden.
Sobald die Glottopedia eine entsprechende Anzahl an Mitwirkenden und Unterstützenden erreicht hat, wird der selbe Effekt auch hier eintreten: Fehler, die ein(e) Autor(in) macht, werden von einem/r anderen korrigiert. So steigt langsam aber sicher nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität der in der Glottopedia verfügbaren Informationen an.
Zudem werden die Informationen, die man in der Glottopedia finden kann, sogar verlässlicher sein als die der Wikipedia. Da ein anonymes Bearbeiten der Einträge nicht möglich ist, müssen die Mitwirkenden ihren vollen Namen bei Registrierung und Login angeben, so dass alle Beiträge zu ihren Verfassern zurückverfolgbar sind. Kein(e) Linguist(in) oder Akademiker(in) möchte seine/ihre Reputation durch wissentliches Einfügen von Falschinformationen gefährden.
Warum sollte ich bei Glottopedia mitmachen?
Der Hauptgrund, warum Linguist(inn)en zur Glottopedia beitragen, ist, dass sie ihr Wissen öffentlich zugänglich machen wollen. So werden sie von Uneigennützigkeit und dem Wunsch, Studierenden bei der Beantwortung ihrer Fragen zu helfen und ihre Kolleg(inn)en bei ihren Forschungen unterstützen zu können, getrieben.
Die Glottopedia ist ein Vorhaben von noch nie dagewesener Reichweite: Zwar gibt es eine große Anzahl von linguistischen Nachschlagewerken, Wörterbüchern und Katalogisierungen der Sprachen der Welt (und ein biographisches Linguisten-Lexikon), jedoch sind diese in ihrem Informationsgehalt begrenzt und zudem meist nicht frei über das Internet zugänglich. Terminologische Lexika haben meist 4,000 Einträge oder weniger, während es jedoch mindestens 50,000 linguistische Fachbegriffe gibt, wenn nicht sogar noch mehr. Sprachkatalogisierungen haben meist keine alternativen genealogischen Klassifizierungen. Diese Nachschlagewerke sind meist nicht mehrsprachig und enthalten keine bibliographischen Angaben.
Daher wird die Glottopedia, wenn sie dann ein ausgereiftes Nachschlagewerk ist, anderen ähnlichen linguistischen Projekten bei weitem überlegen sein. Moderne Technik macht es möglich und so viele Linguist(inn)en werden diese Idee von einer Utopie zur Wirklichkeit wandeln wollen.
Glottopedia-Artikel sind (zumindest potentiell) von mehreren Autor(inn)en geschrieben und enthalten den Namen der erstellenden Person nicht direkt (diese Information ist jedoch auf der jeweiligen Artikelhintergrundsseite einsehbar). Sie sind daher nicht so einfach mit dem jeweiligen Autor(inn)ennamen zu zitieren wie andere Veröffentlichungen. Auch ist es deshalb nicht so einfach möglich, das Mitwirken der Glottopedia im Lebenslauf zu erwähnen (siehe Glottopedia:Citing Glottopedia). Allerdings werden alle Bearbeitungen der Mitwirkenden softwareseitig erfasst, so dass die Arbeit eines/r jeden/r Einzelnen dokumentiert und nachvollziehbar ist.
Der Vorteil besteht jedoch darin, dass Artikel auf der Glottopedia sofort veröffentlicht werden – im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen, wo Autor(inn)en Monate oder Jahre warten müssen, bis sie die Früchte ihrer Arbeit sehen können.
Es wird erwartet, dass die meiste Editierarbeit von Studierenden der Linguistik übernommen werden wird, da diese tendenziell mit neuer Technik schnell umzugehen lernen und einen tendenziell weniger engen Zeitplan haben. Jedoch werden auch viele angesehene Linguist(inn)en die Glottopedia in ihre Lehre einbinden und ihre Studierenden ermutigen, als Teil des Leistungspunkteerwerbs Artikel zu editieren oder zu übersetzen.
Warum brauchen wir Glottopedia zusätzlich zu Wikipedia?
- Glottopedia richtet sich an eine besondere Zielgruppe und soll den Stand der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Sprachwissenschaft möglichst umfassend wiedergeben. Daher werden anders als bei Wikipedia nicht alle Artikel für Laien verständlich sein.
- Glottopedia wird von Spezialisten für Spezialisten entwickelt: Die aktive Mitarbeit ist deshalb nur für Personen möglich, die als Sprachwissenschaftler(innen) an einer Universität oder einer anderen Forschungseinrichtung arbeiten bzw. gearbeitet haben oder aufgrund eines einschlägigen Studiums fundierte sprachwissenschaftliche Kenntnisse besitzen (z.B. Studierende der Sprachwissenschaft).
- Alle registrierten Nutzern können neue Artikel erstellen und vorhandene frei bearbeiten. Anders als Wikipedia ist es in Glottopedia nicht möglich, Artikel anonym zu bearbeiten.
- Die sprachwissenschaftliche Terminologie (inklusive die Terminologie der Sprachnamen) ist selbst für viele Sprachwissenschaftler(innern) sehr verwirrend. Glottopedia bemüht sich Licht in diese Angelegenheit zu bringen, indem sie Einträge für synonyme Termini vorsieht und die verschiedenen Lesarten polysemer Termini erläutert. Genauso wird es Einträge für alle Varianten eines Sprachnamens geben.
- Anders als in Wikipedia kann es in Glottopedia nicht nur biographische Artikel über prominente Sprachwissenschaftler(innen) geben, sondern über alle, die im Bereich der Sprachwissenschaft tätig waren oder sind. (Um allerdings Verletzungen der Persönlichkeitsrechte zu vermeiden, sind in Glottopedia umfassende biographische Artikel nur über verstorbene Linguisten möglich. Für lebende Linguisten enthalten biographische Artikel ausschließlich Verweise auf ihre dienstliche oder private Homepage.)
Kann man Glottopedia-Artikel zitieren?
Prinzipiell können Glottopedia-Artikel wie jede andere Internetquelle zitiert werden. Ein Leitfaden für das wissenschaftlich korrekte Zitieren von Internetquellen wird an dieser Stelle eingefügt werden.
Jedoch zielt die Glottopedia (in ihrem momentanen Stand) nicht darauf ab, verbindliche wissenschaftliche Aussagen zu formulieren, auf die man sich beziehen oder gegen die man argumentieren kann. Da sie ohne das Vorhandensein seiner zentralen Kontrollinstanz frei editierbar ist und da ein Artikel von mehreren Autor(inn)en bearbeitet werden kann, kann nicht erwartet werden, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft der Linguist(inn)en der Glottopedia den selben Stellenwert einräumen wird, wie regulär veröffentlichten Artikeln.
Das vornehmliche Ziel der Glottopedia ist es, grundlegende Informationen bereitzustellen, die sonst schwer schnell zu bekommen sind. Dabei enthalten diese Informationen Verweise und Zitate, die sie zu einem nützlichen Arbeitsmittel machen werden, jedoch nicht zu einem Ersatz für Monographien, Arbeitsbücher und Zeitschriften. Linguist(inn)en werden immer noch lange Texte lesen müssen, aber Glottopedia kann sie beim Nachschlagen eines unbekannten Terminus, Sprachnamen oder eines Autors dabei unterstützen, schnell Verweise zu weiterführenden Informationen zu finden.
Grundlegend sollen Studierende also davor gewarnt werden, die Glottopedia als alleinige Grundlage ihrer Arbeiten zu nutzen. Durch das Lesen von Artikeln und Büchern sowie das Beitragen zur Glottopedia werden sie mehr über sprachwissenschaftliche Thematiken lernen, als wenn sie einfach blind von hier kopieren.