Konversationelle Implikatur
Eine konversationelle Implikatur ist eine zusätzliche Inferenz, die ein Hörer aus einer Äußerung ziehen kann, über das im engeren Sinne ("wörtlich") gesagte. Man sagt auch, dass das Gemeinte aus dem Gesagten und den konversationellen Implikaturen besteht.
Beispiel
A fragt B, wie es seinem neuen Kollegen C geht. Antwort von B: Oh, C geht es gut, er mag seine Kollegen und ist bisher noch nicht im Kittchen gelandet. Das, was B hier potentiell unterstellt (= konversationell implikatiert), nämlich dass C potentiell unehrenhaft ist, ist verschieden von dem, was er wörtlich ausdrückt.
Kommentare
Produktion und Interpretation von konversationeller Implikatur unterliegen bestimmten Bedingungen, vor allem der beiderseitigen Beachtung des Kooperationsprinzips, der Kenntnis der wörtlichen Bedeutung der Äusserung, ausreichender Situationskenntnis bzw. ausreichendem Hintergrundwissen, wobei konversationelle Implikatur vor allem durch scheinbare Verletzung einer Konversationsmaxime ausgelöst werden, im Fall des untenstehenden Beispiels durch eine Verletzung der Maxime der Relevanz.
Herkunft
Das Konzept wurde im Jahre 1967 von H. P. Grice eingeführt.
Andere Sprachen
englisch conversational implicature
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