Langue d'oïl

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Mit langue d'oïl oder langues d'oïl (im Plural) bezeichnet man die im nördlichen Teil Frankreichs und im südlichen Teil Belgiens gesprochenen regionalsprachlichen Varietäten. Der Begriff wurde vom italienischen Dichter Dante geprägt und basiert auf den unterschiedlichen Arten der Versprachlichung von 'ja' im romanischen Sprachraum. Die verschiedenen Varietäten, die unter dem Begriff langues d'oïl zusammengefasst werden, versprachlichten 'ja' zu Dantes Zeit mit oïl. Im Französischen oder Franzischen, das die zur Standardsprache aufgestiegene Varietät der langues d'oïl darstellt, hat sich oïl heute zu oui gewandelt. Das Dialektkontinuum des nordfranzösischen Sprachraums wird sprachwissenschaftlich sehr unterschiedlich eingeteilt. Zum Beispiel kann man grob einen nördlichen Bereich mit Pikardisch und Normannisch, einen westlichen Bereich mit Poitevinisch und den Saintongedialekten, einen östlichen Bereich Wallonisch, Lothringisch, Champagnisch und Burgundisch vom Bereich des sogenannten dialektfreien Zentrums (Französisch oder Franzisch) unterscheiden.

Quellen:

HOLTUS et al. (Hrsg.) (1990): Lexikon der romanistischen Linguistik (LRL) : Bd. 5 Französisch, Okzitanisch, Katalanisch. 1. Die einzelnen romanischen Sprachen von der Renaissance bis zur Gegenwart : Französisch. Tübingen: Niemeyer.

LEFEBVRE, A. : Les langues du domaine d’oil. Des langues trop proches. In : VERMES, Geneviève (Hrsg.) (1988) : Vingt-cinq communautés linguistiques de la France. Paris : L’Harmattan, S. 261-290.