Strategiemuster

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Unter Strategiemuster versteht man die von Konventionen abhängige Vorgehensweise für die textsortenspezifische Anordnung von Informationen und Illokutionen in einem Text.

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Nach Heinemann & Viehweger können komplexe Strategiemuster als das Ergebnis von Erfahrungswerten vieler Generationen angesehen werden (Heinemann & Viehweger 1991: 237). Sie sind grundsätzlich auf Textganzheiten bezogen und dienen als Darstellungsmodell zur Verteilung von Informationen und zur Sequenzierung der illokutiven Handlungen (237). In bestimmten Situationen werden (in der Textproduktion und in der Textrezeption) die komplexen Strategiemuster aktiviert. Die Fähigkeit dazu stellt eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiches Kommunizieren dar (237).

  • Diese k o m p l e x e n V e r f a h r e n s m u s t e r für informationsvermittelnde Texte lassen sich charakterisieren als

1. chronologische Aufgliederung von Ketten illokutiver Handlungen, die zusammengenommen ein Ereignis repräsentieren im Sinne einer zeitlichen Abfolge = NARRATION;

2. Inbeziehungsetzen illokutiver Handlungen zur detaillierten Kennzeichnung von Merkmalen des räumlichen Zusammenhangs von Objekten, ausgehend von einem übergeordneten Gesichtspunkt = DESKRIPTION;

3. abwägendes und auf Schlussfolgerungen zielendes Miteinander-in-Beziehung-Setzen von illokutiven Handlungseinheiten zur Begründung von Behauptungen = ARGUMENTATION. (237)

Zum Verfassen eines Großtextes wird nach Heinemann & Viehweger eine Langzeitstrategie benötigt (251), die sich auf die Aufgliederung des geplanten Gesamttextes in überschaubare Teiltexte richtet (Heinemann & Viehweger 1991: 252).

Siehe auch

thematische Entfaltung, Handeln, sprachliches Handeln, Textproduktion, Handlungswissen, Illokution, Illokutionswissen, Textmuster, Texttypen, Textsorten, Textmusterwissen, rezeptive Textverarbeitung

Link

Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar

Literatur