Wiederaufnahmestruktur
Eine Wiederaufnahmestruktur ist ein Gefüge von Ausdrücken, die satzgrenzenüberschreitend auf einen bestimmten Ausdruck zurückgreifen und sich daher auch wechselseitig aufeinander beziehen. Sie ist eine Abfolge referenzidentischer oder semantisch naher Ausdrücke, die schon auf der Textoberfläche Hinweise auf "Hauptgegenstände" und Themen von Texten liefern
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Eine Wiederaufnahmestruktur besteht aus einzelnen Elementen und den Beziehungen zwischen diesen Elementen, die auf Referenzidentität bzw. semantischer Nähe beruhen.
Die einführenden Elemente von Wiederaufnahmestrukturen bezeichnen in der Regel die Gegenstände des Textes, die einführenden Elemente der in einem Text dominierenden Wiederaufnahmeaufnahmestrukturen die Hauptgegenstände des Textes.
Verknüpfungen der in einem Text dominierenden Wiederaufnahmestrukturen bilden Knotenpunkte der globalen Textstruktur.
Elemente von Wiederaufnahmestrukturen können relativ gleichmäßig über einen Text verteilt sein oder nur in einzelnen Textsegmenten vorkommen. Diese Unterschiede stehen in Beziehung zur Textkomposition, zur Textgliederung und zur Entfaltung von Haupt- und Unterthemen.
Brinker fasst die Wiederaufnahmestruktur als grammatische Verknüpfungsstruktur auf, als Trägerstruktur für die thematischen Zusammenhänge des Textes, d. h., sie verweist auf eine andere ('tiefere') Schicht, die wir als 'thematische Textstruktur' bezeichnen (Brinker 1992: 40 f).
Siehe auch
Wiederaufnahme, thematische Entfaltung
Link
Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar
Literatur
- Brinker, Klaus. 1992. Textlinguistik. Heidelberg: Groos.