Textphorik

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Textphorik ist eine Bezeichnung für den Bereich der Verweise und Verweisrelationen im Text und die Bezugnahme sprachlicher Ausdrücke im Text auf andere sprachliche Ausdrücke oder auf situative Elemente.

Kommentare

Durch Verweisung wird eine Beziehung zwischen zwei sprachlichen Elementen (Textkonstituenten) bzw. zwischen einem sprachlichen und einem Situationselement etabliert [. . .] (Kallmeyer u. a. 1974: 185).

Verweisformen werden nach der Verweisrichtung klassifiziert, aber auch unter dem Aspekt der Referenz.

Textintern verweist ein anaphorischer Ausdruck rückwärts, auf vorher Erwähntes (z. B. Der Fahrer fuhr viel zu schnell. Er . . . ); ein kataphorischer Ausdruck verweist vorwärts (z. B. Das hätte er wissen müssen: Ein Überschreiten der Geschwindigkeitsbegrenzung . . .).

Halliday und Hasan (1976) fassen Anaphora und Kataphora als Endophora zusammen, die textintern Beziehungen zwischen sprachlichen Ausdrücken herstellen, während Exophora textextern auf die Situation verweisen. Halliday und Hasan bezeichnen die unterschiedlichen Relationen als endophorische und exophorische Referenz (31 ff).

Nach Beaugrande & Dressler bereitet die Verwendung der (seltener gebrauchten) kataphorischen Verweise bei der Textrezeption größere Schwierigkeiten, erhöht jedoch die Wirksamkeit von Texten (Beaugrande & Dressler 1981: 65 f).

Siehe auch

Anapher, indirekte Anapher, Katapher, Endophora, Exophora, textintern, textextern, Koreferenz, Referenzbeziehungen, situationsdeiktische Ausdrücke, Textisotopie, Kohäsion, Konnexion, Wiederaufnahme, Kohärenz, Artikel, Effektivität

Link

Eva Schoenke, Textlinguistik-Glossar

Literatur